1. Begrüßung und erster Überblick



Herzlich willkommen in der evangelisch-lutherischen Sankt Michaelis Kirche.
St. Michaelis ist heute eine der drei aus dem Mittelalter herrührenden Pfarrkirchen der Stadt Lüneburg.
Wir führen Sie mit diesem Audioguide zu zehn verschiedenen Orten des Verweilens. Sie erfahren etwas über St. Michaelis und ihre Geschichte als Klosterkirche. Wenn Sie nach dem Rundgang noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne an unser Begrüßungsteam.
Lassen Sie Ihren Blick im Kirchenraum schweifen...

Das Innere unserer Kirche besticht vor allem durch seine Schlichtheit und den weiten Raum.
St. Michaelis ist eine gotische dreischiffige Hallenkirche aus Backstein. Der Kirchraum ist doppelt so lang (52 Meter) wie breit. Das Deckengewölbe ist an den höchsten Stellen, an den sog. Schlusssteinen, ca. 21 Meter hoch.
Der Blick wird von den hohen mit Buntglas versehenen Fenstern im Hochchor geradezu angezogen. So wie alle Kirchen ist St. Michaelis nach Osten ausgerichtet. Das im Osten aufgehende Morgenlicht lässt die Fenster in ihrer ganzen Pracht erstrahlen.
Genaueres zu den Fenstern des Hochchores erfahren Sie unter Punkt 2.

Die Schlichtheit hat diese Kirche ihrer interessanten Geschichte zu verdanken, die durch den Wandel von einer reich und prunkvoll ausgestatteten katholischen Ordenskirche zu einer auf die innere Einkehr ausgerichteten evangelischen Gemeindekirche geprägt ist.
Ihr Namenspatron ist der Erzengel Michael.

Gebaut wurde St. Michaelis als Kirche einer Klosteranlage des Benediktinerordens, von dem heute nur die Überreste des Kellers vom Kapitelsaal außen im Nordosten zu sehen sind.

Die Grundsteinlegung für St. Michaelis als Klosterkirche an der heutigen Stelle erfolgte 1376. In mehreren Bauabschnitten wurde St. Michaelis fertig gestellt und am 11. Juli 1418 geweiht.
1388 zog der Konvent der Benediktiner in die sich nördlich an die Kirche anschlißenden Gebäude ein. Dazu gehörten verschiedene Versorgungsgebäude, Dormitorium und Kapitelsaal sowie Nutzgärten.
Seit dem 10. Jahrhundert gehörte auch eine Schule zum Kloster. 1340 wurde diese durch eine externe Schule ergänzt – die Michaelisschule. Sie wurde dem Kloster von Herzog Otto I. geschenkt und sicherte dem Kloster bis 1406 das örtliche Schulmonopol. Johann Sebastian Bach war einer ihrer Schüler.
Darüber erfahren Sie unter Punkt 4 mehr.

Mit der Errichtung des Turmes von St. Michaelis wurde erst 1430 begonnen – also 12 Jahre nach Schlussweihe der Kirche.
Sein heutiges Aussehen mit der barocken sogenannten welschen Haube erhielt er erst über 300 Jahre später, im Jahr 1767. Im Turm finden Sie Gedenktafeln für im Ausland als Soldaten gefallene Gemeindemitglieder. Heute sollen sie uns mahnen wie viel Leid Menschen einander in Kriegen antun.

Gehen Sie nun in den Hochchor.